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Pfarrbrief und mehr ...

 

Beschreibung der Herrschaft Züsch aus dem Jahre 1766 nach einem Reisebericht des badischen Geheimrates Johann Jakob Reinhard.

„…Besonders aber muß ich noch von dem Lehen Züsch Erwähnung tun.

Dasselbe besteht in einem geschlossenen Waldbezirk, in dessen Mitte das Dorf Züsch liegt, um welches her in dem Vorholz an verschiedenen Stellen über Hundert von Holzhauer- und Köhlerfamilien bewohnte Baracken liegen, welche Stellen
a. die Schneiders-Baracken, welche aber bis auf ein Hüttlein eingegangen sind,
b. die Zinsers-Baracken,
c. die Neuhütten Baracken,
d. die Schmelzers-Baracken und
e. die Damfloß-Baracken heißen.

Von dem Erzstift Trier wird das Lehen Züsch durch den starken Bach, die Prims genannt, abgesondert, welcher in dem zum Amt Birkenfeld gehörigen Bistums-Walde entspringt und sich in die Saar ergießt, durch sein oftmaliges wildes Auflaufen aber vielen Schaden anrichtet.

Diese Züsch halte ich für die raueste Gegend des ganzen Landes und ist das sonst so verschriene Amt Allenbach noch weit besser. Gleichwohl habe ich guten Roggen und ziemlich Hafer auch etwas Flachs, Gerste und Heidekorn allda angetroffen. Die Holzungen sind unvergleichlich. Sie halten einschließlich der strittigen Gonnesbrücher 7400, folglich ohne diesen Bezirk an die 7000 Morgen. Wenig überständiges Holz habe ich allda angetroffen, aber desto mehr solches, das in einem mittleren Wachstum steht, in gleichen in der Gegend des Damfloßes sehr schöne junge Schläge.

Vorne an dem Birkenfelder Forste gegen den Hof Einschied ist das soeben erwähnte Stück Wald, In den Gonnesbrüchern geheißen welches zwischen der hohen Gemeinschaft (Gemeinherrschaft) und den Vasallen strittig ist und ungemein schön im Holze steht. Bei der Waldabschätzung ist es nicht in Anschlag gekommen, obgleich die sponheimischen Gerechtsame (Nutzungsrechte) auf sehr einleuchtenden Gründen beruhen. Auf diesen Punkt ist bestens Achtung zu geben. Die Jagden sowohl an rotem als auch schwarzen Wildbret, sind auch recht gut, ingleichen sind  die jungen Schläge bei dem Damfloße die Orte, wo es allezeit Haselhühner in einer ziemlichen Menge gibt.

Kein Jahr geht es auch ohne Wölfe ab. Die Prims sowohl auch der den ganzen Landesdistrikt durchfließende Königsbach müssen auch Fische und Krebse haben.

In dem Dorfe Züsch gibt es eine evangelische Kirche, welche von dem allda wohnenden, aber schlecht besoldeten Pfarrer bedient wird. Der ehemalige Besitzer der Hütten- und Hammerwerke zu Abentheuer namens Hazeur, von Geburt ein Lütticher, hat die Vergünstigung erhalten, durch seinen Hauskaplan seinen katholischen Holzhauern und Kohlenbrennern, die in den Baracken bei Züsch wohnen, eine sonntägliche Messe lesen zu lassen, und dies geschieht auch jetzt durch einen Geistlichen, den die Leute dazu bekommen können. Dermal beträgt (Zur Zeit bringt) das Lehen ohne die Waldungen über 2000 Gulden ein.

Es will aber behauptet werden, dass 7-8000 Gulden, einschließlich der Waldungen daraus erhoben werden könnten. Soviel ist richtig, dass, weil das Holz täglich in dem Preis steigt, dieses Lehen auch immer in seinem Wert zunehmen werde...“

(Recherche: Berthold Bouillon)

Baugebiet Großer Röder

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