Das vergessene Christkind
Es schmerzt, das muss ich ehrlich sagen,
in den vorweihnachtlichen Tagen,
schau ich mir abends dann und wann,
mal eine schöne Sendung an,
da sieht man nur noch – hört genau,
den Weihnachtsmann – nicht Weihnachtsfrau!
Dies kann ich wirklich nicht versteh`n,
„Denk euch ich habe das Christkind geseh`n,
so hieß es früher in Gedichten,
gar viele konnten noch berichten,
vom Deutschen Christkind – hell und schön,
wir werden`s wohl nie wieder seh`n.
Verdrängt seit Jahren immer mehr,
vom Weihnachtsmann – das schmerzt mich sehr.
Er steht im Garten, blinkt am Dach,
lacht laut ho,ho, und macht nur Krach,
wippt auf `nem Skateboard schnell durch`s Haus,
auf Knopfdruck geht er wieder aus.
Und mancher hat, weil es so sei,
das Rentier Rudolph noch dabei.
Ich fürchte in geraumer Zeit,
dann ist vorbei die Herrlichkeit.
Vorbei Knecht Ruprecht, Himmeltor,
vorbei das Christkind, Engelschor,
die Deutsche Weihnacht – umgewandt,
denn Santa Claus ist längst im Land.
Bei mir jedoch, das wär gelacht,
kommt`s Christkind in der Heil`gen Nacht,
so wie es schon bei Oma war,
mit weißem Kleid und goldenem Haar,
und Santa Claus – ich sag es gleich,
bleibt besser über`m Großen Teich,
denn Kitsch und Rummel – bitte sehr,
gehört nun wirklich nicht hierher.
©Margareta Bouillon-Adams Dezember 2010