Irrdempscha
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Irrdempscha
Et Gret wa zu Fuß durisch die Rotwiss bei et Käth no Buchwald gang. Die Zwo ware vawandt on dovoa hat ännt dem annarä geholf, die Krombiarä ousduä. Bei gura Zäit hat sich also et Gret off dä Wäh gemach on et Käth hat schon off et gewaat.
Dann senn se meräm Käth seinem Mann, dem Johann zusamme off et Krombiaschdeck gang. Merem Kaascht hann se dann Reih om Reih Krombiarä ousgedoo. Die große Krombiarä hann se bei die Große on die Kleene bei die Kleene geroff, die dann dä Johann enn die Krombiasäck gefellt hat. Die ganz kleene Krombiarä hat ä enn ä Korv gemach foa die Wutze.
Dä ganze Daach hann se geschafft, nua ämo hann se Paus off da Wiss gemach. Quita-Kaffi hann se getronk on dodebäi selwa gebaggene gut Brot mett Imbiaschmia gess on Kranzkuche enn dä Kaffi getunkt. Ach ä gut Steck selwa gerachdäne Schinge haat et Käth enngepackt.
Endlich waren se mett ihra Arwet feadisch. Dä Johann es häm et Pead mett dem Waan holle gang on dann hann se alles dodrof gelaat on senn enn de Buchwald gefah.
Do an komm hann se alles abgelaad on sich ä bissi gewäsch. Dann haret Owentesse gänn. Dat haat die ald Modda vom Käth gericht gehaat. Gefellde Klees ous gekochde on rohe Krombiarä on dann mett housmacha Lewwawoasch gefellt. Mmmh, ebbes Fäines.
Nodem se gut zu Owend gess haare, hat dat Gret sich off de Hämwäh gemach. Et wa schon e bissi dongel woad, awa von Buchwald bess off Damflos haat et Gret jo net so wäit zu gehä.
Zwar war et keen ängschlisch Person awa von däne Irrdempscha haat et ach schon gehoat, die die Lait off dä falsche Wäh brenge ginge. On am schlemschde wa et, wenn man en dem moraschdische Bruch enngesackt war.
Ach dat Käth und dä Johann hann zu emm gesaat, dass et an dem Dempsche offpasse soll, wegen dänä Irrdempscha.
Dat hat et Gret vosproch, awa et dacht sich insgeheim, das dat nett stemmä ging on die Lait sich so ebbes ach nua vazälä foa dä änä ora anarä ant Groule zu mache.
So hat et sich von alle vaabschied on ess loss gang. Dat Dempsche, wo et Gret aach vorbäi muscht, wa so ä groß Steck, ganz sombisch on dä Borem hat an manche Stelle geblubbat, zugewaas mett Ällarä, so Foulbääm, on Binsegras, on Keene ess do medde durisch getappt, nua am Rand konnt ma sicha geä. An dem Dempsche muscht ach et Gret voabei.
Onn dann hat et see gesieh, die Irrdempscha! Ous dem Borem senn die offgestieh on hann geläicht on gebrannt. Dann war ennt ous gang, dovoa awa annare nomol aan on so ess dat alls waira gang, als gäng dä Borem Fäialischda schbouze.
Wai awa nix wie app, dacht sich dat Gret, hat die Feaschde enn die Hand geholl on ess loss. Eascht an da Rotwiss hat es sich getraut mo redua zu gugge. Wai wa et enn Sichahäät on denne Irrdempscha enntkomm on om rischdije Wäh.
©Margareta Bouillon-Adams
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Irrlichter
Die Gret ging zu Fuß durch die Rot Wiese zur Käth nach Abtei. Die Zwei waren verwandt und deswegen half eine der anderen, die Kartoffel auszumachen. Früh morgens hat sich also die Gret auf den Weg gemacht und die Käth hatte schon auf sie gewartet.
Dann sind sie zusammen mit dem Johann, dem Mann von der Käth, zum Kartoffelacker gegangen. Mit dem Karscht haben sie dann Reihe um Reihe Kartoffeln ausgemacht. Die großen Kartoffeln haben sie bei die Großen und die Kleinen zu den Kleinen gelegt, die dann er Johann in Kartoffelsäcke füllte. Die ganz kleinen Kartoffeln kamen in einen Korb für die Schweine.
Den ganzen Tag wurde gearbeitet, nur einmal machten sie auf einer Wiese Pause. Quita-Kaffee tranken sie und aßen selbst gebackenes gutes Brot mit Himbeermarmelade und Kranzkuchen, der in den Kaffee getunkt wurde. Auch ein gutes Stück selbst gerauchten Schinken hatte die Käth eingepackt.
Endlich waren sie mit ihrer Arbeit fertig. Der Johann ging nach Hause, um das Pferd mit dem Wagen zu bringen und dann haben sie alles auf den Wagen aufgeladen und sind ins Dorf gefahren.
Dort angekommen wurde alles abgeladen und sich frisch gemacht. Dann gab es Abendessen. Das hatte die alte Mutter von der Käth zubereitet. Gefüllte Klöße aus gekochten und rohen Kartoffeln mit Hausmacher Leberwurst gefüllt. Mmmh, etwas Feines.
Nachdem sie gut zu Abend gegessen hatten, machte sich die Gret auf den Heimweg. Es war schon ein wenig dunkel geworden, aber von Abtei bis nach Damflos hatte die Gret ja nicht so einen weiten Weg zu gehen.
Zwar war die Gret keine ängstliche Person, aber von den Irrfeuerlichtern hatte sie auch schon gehört, die die Leute auf den falschen Weg führen würden. Und am schlimmsten war es, wenn man in den morastischen Bruch einsackte.
Auch die Käth und der Johann sagten der Gret, sie solle an dem „Dempschen“ aufpassen, wegen den Irrfeuerlichtern.
Die Gret versprach aufzupassen, aber dachte sich insgeheim, das das alles nicht stimmen würde und die Leute sich so was auch nur erzählten um dem einen oder anderen Angst zu machen.
So verabschiedete sie sich von allen und ging los. Das „Dempsche“ an dem die Gret auch vorbei musste, war so ein großes Stück Land, ganz sumpfig und der Boden hat an manchen Stellen geblubbert, zugewachsen mit Faulbäumen und Binsengras, und keiner ging da mitten durch, nur am Rand konnte man sicher gehen. An diesem „Dempsche“ musste die Gret auch vorbei.
Und dann sah sie sie, die Irrfeuerlichter! Aus dem Boden stiegen sie auf und leuchteten und brannten. Dann ging eines aus, dafür aber andere wieder an und so ging das weiter, als würde der Boden Feuerlichter spucken.
Jetzt aber nichts wie weg, dachte sich die Gret, nahm die Fersen in die Hand und eilte los. Erst an der Rot Wiese angekommen traute sie sich, zurück zu schauen. Jetzt war sie in Sicherheit und den Irrfeuerlichtern entkommen und auf dem richtigen Weg.
©Margareta Bouillon-Adams
HintergründeIrrlichter, auch Sumpflichter oder Irrwische, sind seltene Leuchterscheinungen, die nachts insbesondere in Sümpfenund Mooren beobachtet werden können. Ihr unvorhersagbares und kurzzeitiges Auftreten erschwert die systematische Erforschung. Über lange Zeit wurden Irrlichter insgesamt als Aberglaube abgetan. Es gibt zwei Erklärungsversuche für Irrlichter. Die eine Möglichkeit ist, dass es sich überwiegend um biolumineszente Effekte handelt, hervorgerufen zum Beispiel durch den Speisepilz Hallimasch oder leuchtende Insekten. Zu sehen ist dabei ein Leuchten, das für mehrere Sekunden sichtbar bleibt. Die andere Möglichkeit sind sich spontan entzündende Faulgase. Die Flämmchen der Irrlichter sind nach Aussage verschiedener Augenzeugen einige Zentimeter hoch und leuchten wenige Sekunden lang ohne Rauchentwicklung schwach bläulich, gelegentlich auch grünlich; sehr selten werden Rot-oder Orangetöne beschrieben. Der Name kommt wahrscheinlich aus dem Glauben, dass diese Lichter von Naturgeistern ("Irrwischen") und anderen Sagengestalten erzeugt werden, um Menschen absichtlich im Moor in die Irre zu führen und somit in den Tod zu ziehen. Dazu sollen sich die Irrlichter geheimnisvoll flackernd vor dem verirrten Wanderer bewegen und ihm so einen Menschen mit einer Laterne oder ein beleuchtetes Gebäude in der Nähe vortäuschen. Der Wanderer wähnt sich dem Ziel stets ganz nahe und erkennt die Gefahr zu spät. Eine andere Abstammung des Namens könnte sich von den beobachteten, anscheinend ziellos umherirrenden Bewegungen der Irrlichter herleiten. Eine weitere Möglichkeit (da man die Existenz dieser Lichter lange bezweifelte) der Herleitung des Namens „Irrlicht“ wäre, dass diejenigen, die diese Lichter sahen, meist lange Zeit in den Sümpfen umherirrten und schließlich so erschöpft waren, dass sie ihr Geist täuschte und sie „irre“ wurden (siehe dazu auch Schlafmangel). Für die erstere Erklärung spricht das niederländische Wort dwaallicht und das holsteinisch-plattdeutsche Wort Dwalllücht, wobei dwaal/dwall für etwas Irrtümliches steht (vgl. niederländ.dwaalspoor „Irrweg“). Das französische feu follet „leicht verrücktes Feuer“ legt eher die zweite Erklärung nahe, während das russische bluždájuš?ij aganjók (?????????? ??????) „streunendes (herumwanderndes, herumirrendes) Feuerchen“ bedeutet. Im Plattdeutschen gibt es außerdem die Bezeichnung Spauklecht oder Spöklicht, also „Spuklicht“, daneben auch Dödenlicht, also „Totenlicht“. Aufgrund ihrer spukhaften Erscheinung ranken sich um Irrlichter viele Sagen und Legenden, wodurch sie auch Einzug in Literatur gefunden haben. Zum Beispiel werden sie in Faust. Eine Tragödie in der Walpurgisnachtszene erwähnt. [Quelle: Wikipedia] | ||