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Pfarrbrief und mehr ...

 
  • Die Heewamm/Die Hebamme

    Wäis'd (der hell blonden, fast weißhaarigen Maria, Mutter von Jäp) sein Jäp (Jakob) war damals ein junger Mann. Um als Bergmann im nahen Saarland arbeiten zu können mussten die Männer mindestens 18 Jahre alt sein und die war Jäp noch nicht. Das war so um 1902. Jäp erledigte hin und wieder Botengänge und so auch an diesem späten Abend.

    Kaane Anna (Mutter vom Adam) lag in den Wehen und sagte zu einem ihrer Mädchen: „Geh mal schnell zum Jäp und sage ihm, er soll mir die Hebamme aus Hermeskeil rufen !" Und so ief das Kind zum Jäp und sagte Bescheid. Der Jäp machte gleich die Laterne an. Es war am Abend, so gegen 23:00 Uhr. Schnellen Schrittes ging er aus dem Dorf Richtung Prims und bog in den "Hohlen Weg" (kurze Verbindung zwischen Damflos und Hermeskeil durch den Wald) ab. Da glaubte er noch Licht im "Eckels Grät" (alter Steinbruch im Wald) zu sehen. Es war dunkel. Und so ging er weiter und die Lannda (Laterne) leuchtete ihm den Weg. In der Züscher Strasse in Hermeskeil, wohnte die Hebamme. Gleich vorne neben dem Bauern.

    Dort angekommen hieß es, die Hebamme wäre nicht da, sie sei nach Züsch zu einer Geburt gerufen worden. Und so machte sich Jäp auf Richtung Züsch. Oben, wo heute der Hermeskeiler Sportplatz ist, ging seine Laterne aus. Das Petroleum war alle. Zu allem Unglück läuteten auch noch die Hermeskeiler Kirchenglocken. „Ach herrje,“ sagte er zu sich selbst „jetzt ist auch noch die Geisterstunde!“.

    Er musste wieder durch den Wald gehen. An der Züscher Brücke angekommen dachte er: „Da geht doch einer neben mir.“ Er blieb stehen. Der andere blieb auch stehen. Jäp fragte: „Gehst du auch nach Züsch?“ Er bekam keine Antwort. So ging er einfach weiter, meinte aber, es wäre jemand da. Er kam bis zur Einbiegung an die „Haifaat" (Waldweg zwischen Damflos und dem Primsberg Richtung Züsch).  Dort schaute er sich um und sah, dass schräg hinter ihm jemand war. Ein Schaudern ergriff ihn.

    Jäp fing an zu rennen und zu laufen bis fast an den „Bassing“ (Wasserbehälter am Züscher Gericht). Dort blieb er stehen, weil er keine Luft mehr bekam und ganz außer Atem war. Der Mond schien nun hell am Himmel.

    Er schaute hinter sich. Da erkannte Jäp, das es sein eigener Schatten war, vor dem er Angst gehabt hatte.

    ©Margareta Bouillon-Adams

Baugebiet Großer Röder

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