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Pfarrbrief und mehr ...

 

Gummitwist

„Gummitwist“ Wir Mädchen spielten manchmal in unserem Ecken, ohne die Jungs natürlich, „Gummitwist“. Die waren dann meist im Wald und spielten mit selbstgebastelten Holzschwertern „Ritter“ oder bauten Baumhütten, denn das Hüpfen auf einem Gummi war nicht so ihre Sache. Mindestens zwei Mädchen waren notwendig, damit man Gummitwist überhaupt spielen konnte. Als „drittes Mädchen“ konnte z.B. ein Mauerpfeiler als Halterin dienen. Viel brauchte man nicht, um „Gummitwist“ spielen zu können. Ein langer Hosengummi aus Mutters Nähkasten war das Spielzeug. Waren mindestens zwei Mädchen zusammen, ging es los. Diese standen sich, einige Schritte auseinander, gegenüber. Der lange Hosengummi, der mindestens 3 – 4 Meter lang sein sollte, wurde um die Beine, notfalls um einen Mauerpfeiler, gespannt. Das Mädchen, dass hüpfen durfte, sprang über und auf dem gespannten Gummiband. Meistens nach einem Hüpfmuster oder einem Reim. Ich kann mich noch gut daran erinnern dass wir oft sprangen und dabei folgendem Rhythmus folgten: Teddybär, Teddybär, dreh dich um, Teddybär, Teddybär, mach dich krumm, Teddybär, Teddybär mach dich klein, Teddybär hüpf auf einem Bein. Oder: Beim Bäcker hat's gebrannt, brannt, brannt, da bin ich hin gerannt, rannt, rannt. Da kam ein Polizist, zist, zist, der schrieb mich auf die List, List, List. Die List fiel in den Dreck, Dreck, Dreck, da lief ich ganz schnell weg, weg, weg. Mit Sandalen an den Füßen war „Gummitwist“ nicht gut möglich, weil sich das Gummiband dann vorne in den offenen Sandalen verfing, oder an den Schnallen hängen blieb. Ein „Gummitwisthüpfer“ ging so: Man musste seitlich vom Gummitwist mit den linken Bein in den Gummitwist rein springen. Anschließend mit beiden Füßen auf die beiden Gummitwists und dann in die Mitte hinein, die leer war. Dann wieder auf einen der beiden „Gummitwist“ drauf springen und dann musste man, ohne hängen zu bleiben, wieder heraus springen. Schwieriger wurde es, wenn man den einen Gummitwist von einer Seite mit den Füßen mitnahm und dann auf den anderen Gummitwist drauf sprang, hoch sprang, und ohne sich zu verheddern, daneben landete, und die gespannten „Gummitwists“ auseinanderflutschten, eine sogenannte Grätsche. Je tiefer der „Gummiwist“ am Bein gespannt wurde, desto leichte war es, auf ihm und mit ihm zu hüpfen. Wenn der „Gummitwist“ immer höher stieg, also vom Knöchel über die Wade, Knie, Unterpo bis zur Hüfte gespannt wurde, wurde es immer schwieriger. Da musste man schon ganz schön gelenkig und hoch springen können, um auf und mit dem „Gummitwist“ springen zu können. Verengte man die Beinstellung, sodass das zu berührende Trefferfeld verkleinert wurde, erschwerte das natürlich auch das „Gummitwistpielen“. Wurde dann noch während des Springens von den Halterinnen die Beine bewegt, geriet das Gummiband in Bewegung und man konnte es nur sehr schwer treffen. Dann war der „Gummitwist“ wie ein Wackelpudding. Ganz schön schwierig wurde es, wenn der Gummitwist nur noch um ein Bein gespannt wurde. Die Enge erschwerte total die Treffsicherheit und da war man schnell „raus“. Wir Kinder konnten untereinander viele verschiedene Sprungvariationen ausdenken. Das Mädchen, das am springen war, durfte so lange springen, bis es keinen Fehler machte. Blieb man mit den Füßen am „Gummitwist“ hängen, berührte man den Gummi falsch, landete man auf dem „falschen Fuß , ließ man einen Sprung aus, landete man im falschen Feld, oder hielt man die vorher abgesprochene Reihenfolge der Sprünge nicht ein, war man raus und musste dann das eine Ende des „Gummitwists“ um die eigenen Füße spannen und ein anderes Mädchen war an der Reihe. Körperliche Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Rhythmus waren ganz wichtig, um gut „Gummitwist“ spielen zu können. Wir Mädchen waren da eigentlich ganz gut, wenn ich mich im Rückblick an unser „Gummitwistspielen“ erinnere. „Gummitwist“, eine kostengünstige und tolle Variante fit zu sein! Aus „Nichts“ etwas machen, darin waren wir schon damals ganz groß.

©Margareta Bouillon-Adams

 

 

Baugebiet Großer Röder

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